ISLAND 2011
mit Unimog 1300L

Reisebericht

Island

 

 

14.07.11

 

Fahrt

Um 6:30 wurden wir in der Fähre geweckt. Das Schiff fuhr bereits langsam in den langen Fjord von Seydisfjordur ein. Die Sonne schien warm und der Himmel war wolkenlos. Es versprach ein toller Tag zu werden. Und er wurde auch sehr schön.

Schnell ging es voran beim Ausschiffen. Der Zoll stellte die obligatorischen Fragen: Wie lang bleiben Sie in Island? Da muss die Antwort immer unter 3 Monaten liegen. Und: Sie gehen Angeln? Da sollte die Antwort dann ein klares Nein sein! Sonst will der Zoll die amtlich desinfizierten Angelgeräte und die Bescheinigungen sehen. Auch sollte man wissen, dass nur 3 kg Lebensmittel pro Person erlaubt sind zollfrei einzuführen. Heute sind die Preise für Nahrungsmittel in Island unseren nahezu gleich, sodass ein Mitbringen sich nicht lohnt. Dann ist da noch die Einfuhrbeschränkung für den Alkohol. 1 Liter Schnaps oder 3 Liter Wein sind da erlaubt. Egal ob man für 3 Tage oder 3 Monate einreist. Ich fand das echt ungerecht und meinte, das würde doch wohl für jede Woche gelten. Eines der ersten Wohnmobile zogen die Zöllner dann auch aus dem Verkehr und ließen einen Hund darin herum suchen. Das sahen alle anderen Einreisenden und waren vorgewarnt. Ehrlich wie wir Islandtouristen nun mal sind, fuhren wir alle brav durch den  Ausgang  - Nothing to declare -. Die Einreise war problemlos geglückt. Ein schönes freundliches Land erwartete uns.

Ab ging es ins 30 km entfernte Egilstardir. Dort wuselten bereits jede Menge Landrover, Jeeps, Unimogs und andere hochbeinige Gefährte über den Parkplatz des einzigen geöffneten Supermarktes. Alle tätigen einen Großeinkauf für mehrere Tage.

Zwischendurch wurde die Nachricht bekannt, dass die einzige Brücke im Süden durch eine Flutwelle fortgespült wurde. In einer Woche sollte jedoch die Brücke wieder in Stand gesetzt sein. Da mussten einige umdisponieren, besonders die mit normalen Wohnmobilen oder PKWs.

 

IS-06.JPG

 

Wir fuhren wie geplant in den Norden zum Dettifoss einem der größten Wasserfälle Europas was die Wassermenge betrifft. Beeindruckend aber auch bedrückend. Die schmutzig grau-braune Gletscherbrühe erinnerte mich an Überschwemmung und Zerstörung. Von hier ging es über eine enge staubige Piste ohne nennenswerten Schwierigkeitsgrad zum Meer, wo wir einen schönen Standplatz für unsere zwei Unimogs fanden.

Bis um 22 Uhr saßen wir in der wärmenden Sonne. Allerdings war der Wind recht kühl. Es war ein schöner Tag.

 

 

Fr. 15.07.11

 

Fahrt
Wir stehen in einer dicken Wolke. Nachdem wir wieder auf die Ringstraße gelangt sind, lichtet sich der Nebel und die Sicht ist wieder gut. Es fehlt jedoch die Sonne. Wir fahren bis Husavik. Dort gibt es Boote, die uns zum Whale watching fahren. Hoffentlich wissen die Wale, dass wir kommen und zeigen sich. Leider regnet es auf der Bootsfahrt. Wir zählen 21 Grindwale.
Nachdem wir Husavik verlassen haben bessert sich das Wetter. Es scheint zwar nicht die Sonne aber es ist trocken und wir haben wieder eine gute Sicht. Am Myvatn tanken wir Wasser nach.

 

IS-08.JPG

 

Da es recht kühl ist, beschließen wir uns im Myvatn-Naturbath, welches eine Wasser­temperatur von 35 – 40°C hat, einige Stunden aufzuwärmen. Das milchig hellblaue Wasser hat die versprochene Temperatur, riecht aber stark nach Schwefel, was man aber nach kurzer Zeit nicht mehr so richtig wahrnimmt. Außerhalb des Bades zischen an etlichen Stellen große und kleine Dampffontänen aus dem Boden. Die Erde lebt.  Nachdem unsere Haut nach 4 Stunden im Wasser recht schrumpelig geworden war, wurde es Zeit das schöne warme Wasser zu verlassen. Wir suchten einen Schlafplatz außerhalb des Ortes. Jan fand eine schmale rutschige Strecke, die steil bergauf führte. Mein Garmin sagte mir, dass diese Strecke hinter der nächsten Biegung bereits endet. Also wartete ich auf der Straße, dass Jan und Renata mit ihrem Unimog wieder auftauchten. Es erschien jedoch nur Renata in schnellem Lauf und wild mit den Armen fuchtelnd. Irgendwann begriff ich, dass ich folgen sollte. Als wir Renata erreichten, redete Sie davon, dass sie sich total festgefahren hätten und die Reifen brennen würden. Als ich dann um die Biegung war sah ich, dass Jan seinen Unimog in einem vulkanischen Schlammloch bis zur Hinterachse versenkt hatte. Die trocken und felsig aussehende Fläche hatte er als festen Boden angesehen, der einen schönen Standplatz darbot.

 

 

Dies war ein Irrtum. Es war getrockneter Schwefel und darunter heißer Schlamm. Die Vorderräder hatte der Grund noch getragen. Die Hinterräder brachen plötzlich 40 cm ein und wühlten sich in der knetigen Masse fest. Mit einem langen Bergegurt konnte ich ihm mit meinem Unimog und seiner tatkräftigen Mithilfe wieder aus der weichen Fläche aufs Festland ziehen.

 

 U--09.JPG

 

Die Isländer hatten ein paar Stangen mit einer Schnur dekorativ am Wegesrand angebracht.

Jan wusste diese aber nicht zu deuten. Sie bedeuteten, Achtung! Weg nicht verlassen. Die Reifen brannten auch nicht, die eingebrochenen Reifen hatten den Boden geöffnet und heißer Dampf konnte entweichen. Aber ohne ein zweites Fahrzeug wäre das alles nicht so gut ausgegangen.
Im Gelände sollten immer zwei gleichwertige Fahrzeuge die Reise gemeinsam unternehmen. Wir waren froh, dass wir uns dafür entschieden hatten gemeinsam zu fahren. Wir fanden dann in Richtung Egilstadir einen befestigten Parkplatz direkt an den kochenden und blubbernden hot spots.

 

 

 

 

Weiter zu :  Island 2

 

 

Zurück zu:  

Eingangsseite         Infoseite Island    Färöer Inseln         Island 1        Island 2        Island 3        Island 4        Island 5

Reiseroute-Karte

 

 

 

Dein Kommentar an :      hph130750@aol.com